In der Schnägge-Zunft finden sich vorwiegend ehemalige Komitee- oder Vorstandsmitglieder der Dorffasnacht Biberist. Also alles Fasnächtlerinnen und Fasnächtler, die nach dem Austritt aus dem Vorstand oder dem Fasnachtskomitee, etwas in den Hintergrund treten möchten. Diese Zünftler wollen noch unter Gleichgesinnten und Ehemaligen sein und den Kontakt zur Dorffasnacht aufrechterhalten. Gemeinsam verbringen diese Zünftler noch viele gemütliche Stunden. Trotzdem die Mitglieder der Schnägge-Zunft kürzer treten, stellen sie ihre Hilfe der Dorffasnacht Biberist weiterhin zur Verfügung, soweit es ihre Möglichkeiten noch zulassen.
Gründungsversammlung
Am Narrenbott der Dorffasnacht von 1969 wurde beschlossen, eine "Schnägge-Zunft" zu gründen. Die Gründungsversammlung fand aber erst am 6. Januar 1971 im Restaurant Freiheit in Biberist statt.
Die sechs anwesenden Mannen gründeten dann die "Schnägge-Zunft". Der Sitzungsleiter war Josef Schreier und der Tagesaktuar Heinrich Grossen. Der Sinn und Zweck der Zunft wurde folgendermassen definiert: Sammlung ehemaliger verdienter Aktivnarren und Freunde der Dorffasnacht zur Erhaltung alter Fasnachtsbräuche und Pflege der Geselligkeit.
Protokoll der Gründungsversammlung
Nachstehend die 6 Gründer von 1971
Ein Jahr später konnte die Schnägge-Zunft am Zunftbott vom 5. Januar 1972 zwölf weitere Mitglieder aufnehmen.
Name, Vorname |
Geboren |
Name, Vorname |
Geboren |
---|---|---|---|
Bannwart Ernst |
06.08.1931 |
Lehmann Heinz |
23.05.1940 |
Das Zunftschiff "Hofnar"
26 Jahre lang war die Schnägge-Zunft mit ihrem "Schnägge-Schiff" am Fasnachtsumzug dabei. Im Jahr 1973 war das Schiff zum ersten Mal am Umzug. Anschliessend wurde es durch die Taufgotte "Meieli" auf den Namen "Hofnar" getauft. Auf dem bunten "Traum-Schiff" fanden sich die Zünftler ein und verteilten Süssigkeiten oder Orangen während des Umzuges. 1998 wurde das Schiff zum letzten Mal unter Dampf gesetzt. Die Holzkonstruktion hatte in all den Jahren stark gelitten. Ausserdem war kaum mehr ein Fahrzeug (VW-Picup) aufzutreiben, wo die Konstruktion draufpasste.
Eine kleine Anekdote: Willi Begert, der auch auf das Schiff gehörte, war mit weit über 80 Jahren altershalber nicht mehr so gelenkig, um über die Reling auf das Schiff zu klettern. So kam die Schiffsbesatzung auf die Idee, Willi solle sich auf den Boden legen. Danach fuhr man mit dem Schiffsheck langsam über den Znftler, bis man ihn dann durch eine Öffnung auf das tiefer liegende Schiffsdeck hieven konnte.
Die Zunftfahne
Die erste Fahne aus dem Jahre 1973 war aus einem filzartigen Tuchstoff und hatte nach fast 20 Jahren ausgedient. Die Fahne wurde durch den Zünftler, Ruedi Iseli, hergestellt.
1991 wurde eine neue und modernere Fahne eingeweiht. Der Entwurf entstammt von Willi Wälchli. Die Fahne selber wurde wiederum durch Ruedi Iseli und seiner Frau, Liliane Iseli, hergestellt.
Die beiden Zunftfahnen waren in der Narrenhochburg St. Urs deponiert. Beim Grossbrand des Gasthofes St. Urs in den frühen Morgenstunden des 2. August 2008 fielen diese den Flammen zum Opfer.
Die Zunft-Mütze
Die rot-weisse Zunftmütze wurde im Jahr 1972 angeschafft und hatte ebenfalls nach fast 20 Jahren ausgedient. Die gleiche Mütze gab es nicht mehr, so dass man sich zur Beschaffung einer mehrfarbigen Mütze entschloss, welche 1991 in Umlauf kam.
Im Jubiläumsjahr 2001 wurde eine Schirmmütze angeschafft. Diese wurde zum Kauf angeboten.
Von der Zunftbluse zum Kittel
Die Schnägge-Zünftler trugen in den ersten Jahren der Zunft eine rote Bluse und die rot-weisse Narrenkappe. Die grüne Zunftbluse und das gelbe Halstuch hielt 1975 Einzug und wurde bis 2010 getragen.
Nach 35 Jahren wurde beschlossen, die grüne Zunftbluse durch einen zeitgemässen braunen Kittel mit goldgelben Verzierungen zu ersetzen. Gleichzeitig nahm man Abschied von der Narrenkappe und wechselte zu einer schwarzen Melone als Kopfbedeckung.
20 Jahre Schnägge-Zunft
Am Zunftbott 1991 konnte die Schnägge-Zunft ihr 20-Jahr Jubiläum feiern. Der Zunftmeister, Manfred Hug, fasste die wichtigsten Daten in einer Kurzfassung zusammen. > weiterlesen